Crêpes mit Citrusfrüchten
Von Claudia am Mär 10, 2013 | In To die for, Süßes, Alltagsküche, Nachtisch
Seit vielen Jahren mache ich Crêpes nach dem Crêpe-Rezept von Lea Linster. Jetzt habe ich mal wieder ein neues ausprobiert. Dazu gab es Blutorangen und Grapefruitfilets.
Es ist nicht so, dass ich mein heißgeliebtes Rezept für die hauchdünnen Pfannkuchen nicht mehr mag. Es ist eher so, dass ich immer denke, dass man Rezepte immer mal wieder überprüfen kann. Dabei stieß ich auf Nigel Slaters Rezept im Guardian.
Mein bisheriger Teig für französische Crêpes ist etwas gehaltvoller und minimal dickflüssiger. Er bekommt zudem am Schluss etwas Mineralwasser mit Kohlensäure. Das dient der Lockerung des Teiges. Im "Chez Panisse" von Alice Waters soll Bier verwendet werden. Nigel Slater schreibt, dass Bier leicht zu einem leicht hefigen Geschmack führen kann. Mineralwasser findet er selbst ok, aber er glaubt trotzdem nicht, dass ein Crêpeteig das unbedingt benötigt. Sein Teig ist recht flüssig und Ungeübte müssen sicher ein wenig üben, wenn sie die wirklich sehr dünnen Crêpes wenden wollen und eine recht große Pfanne verwendet haben.
Ich nehme immer eine Crêpepfanne. Deren Rand ist nicht so hoch und das Wenden ist für mich einfacher. Die Pfanne sollte immer recht heiß sein, denn die Crêpes werden sollten ziemlich schnell gebacken werden. Die französische Crêpe-Weisheit, dass die erste für den Hund ist, bestätigt sich auch bei mir immer wieder. Da ich keinen Hund habe, ist die erste Crêpe immer zum Sofortessen - sie gelingt seltenst perfekt.
Übrigens: Wer zuviele Mehl-Klümpchen im Teig hat, sollte ihn ruhig einmal durch ein Sieb streichen. Nichts ist unangenehmern bei Crêpes, als wenn man Mehleinsprengsel im fertigen Pfannkuchen hatt.
Im Vergleich liegen für mich beide Rezepte gleich auf. Ich fand Slater Crêpes etwas schwieriger im Handling, aber nach den ersten paar Crêpes war ich wieder in meiner alten Gewohnheit drin, die Pfannkuchen durch Hochwerfen zu wenden. Mit diesem Training habe ich vor 28 Jahren angefangen ...
Zu den Crêpes gab es eine Art Citrus-Kompott: Ich habe Grapefruit und Blutorangen filettiert, den Saft aufgefangen und daraus mit etwas karamellisiertem Zucker eine kleine Sauce gekocht. Die Filets habe ich dann kurz in der sehr heißen Sauce ziehen lassen. Richtig gekocht wurden die Citrusfrüchte also nicht (was eigentlich sonst ein Kompott ausmacht).
Noch ein Tipp zu den Blutorangen: Die haben zum Ende der Saison, gegen Ende Februar/Anfang März, ein besonders rotes Fruchtfleisch, während das Fruchtfleisch im Dezember oft gar nicht von normalen Orangen zu unterscheiden ist. Das "Geheimnis": Um zu erröten benötigen Blutorangen Frost. Ich warte deshalb immer bis in den später Februar bevor ich Blutorangen kaufe.
Die Crêpes in der Kombination mit Blutorangen und Grapefruit könnte ich rund um die Uhr essen. Zum Frühstück, zum Mittag oder als Nachtisch ...
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Und hier das Rezept für die Crêpes mit Citrusfrüchten (10 Stück)
50 g Butter
100 g Mehl
1 gehäufter Teelöffel Zucker (wer herzhafte Crepes machen möchte, lässt den Zucker weg!)
1 Prise Salz
1 gr. Ei
1 Eigelb
350 ml Milch
Die Butter schmelzen (ohne zu bräunen) und leicht abkühlen lassen.
Mehl mit einer Prise Salz und dem Zucker in eine Schüssel sieben. In die Mitte eine Mulde machen. Ei und Eigelb hineingeben.
Milch unter leichtem Rühren zugeben, dann die geschmolzene Butter unterrühren. Teig ca. 30 Minuten ruhen lassen.
Für die erste Crêpe die Pfanne erhitzen und leicht mit Butter einfetten. Die weiteren Crepes benötigen das nicht, sie haben genug Fett im Teig, sodass die Crêpes nicht ankleben sollten. Jedenfalls in einer beschichteten Pfanne nicht. In einer guten Edelstahlpfanne benötigt man eventuell etwas Fett für jede Crepes. Meist reicht da ein Stück Küchenkrepp mit etwas Butter - das reicht meist für alle Crepes. Es reicht also wirklich wenig Fett bei Edelstahlpfannen.
Teig in die Pfanne geben. Das sind je nach Größe der Pfanne ca. 50-60 ml. Ca. 1 Minute backen, dann vorsichtig anheben und schauen, ob die Crepe auf der Unterseite schon bräunt. Erst wenn die Unterseite ein schönes, leichtes goldbraun hat, wenden. Die Crêpes sollte sich leicht von der Pfanne lösen.
Sonst gegebenenfalls weiterbacken.
Nach dem Wenden ca. 1 Minute weiterbacken. Fertige Crêpe auf einen Teller geben. Da das Crêpe-Backen doch einige Minuten in Anspruch nimmt, kann man den Teller bei ca. 60° C in den Ofen stellen. Pfannkuchen dazu mit etwas Alufolie abdecken, sonst trocknen sie zu schnell aus und die Ränder werden brüchig.
Zitrusfrüchte
1 Grapefruit
2 Blutorangen
1 EL Zucker
Grapefruit und Blutorangen über einer großen Schüssel filettieren. So fängt man automatisch den Saft auf. Zum Filettieren erst die Schale samt weißer Haut entfernen. Dazu braucht man ein scharfes Messer.
Dann die einzelnen Segmente herausschneiden. Die Überreste gut ausdrücken - wir brauchen den Saft!
Den Zucker in einer Pfanne schmelzen und sehr leicht bräunen lassen. Auf keinen Fall dunkles Caramell erzeugen - das schmeckt anschließend zu bitter.
Mit dem aufgefangenen Saft ablöschen. Dabei wird das Karamell hart. Solange weiterköcheln, bis sich das Karamell wieder aufgelöst hat. Vom Herd nehmen und die Zitrusfrucht-Filets in der Sauce ziehen lassen.
Zu den Crêpes servieren.
3 Kommentare
Hi Claudia,
folgende Tricks habe ich vom Video, dass man mit den Suchbegriffen "Pepin crepes video food vine" findet, gelertnt: 1.) Den Teig erst mal mit wenig Flüssigkeit anrühren, so erhält man auch ungesiebt einen klumpenfrein Teig. Dann ungefähr auf Sahnekonsistenz verdünnen. 2.) Man kann das Butter schmelzen und Pfanne einfetten kombinieren.
3.) Den Crepes am Ende noch mal wenden, so dass beim Servieren die schönere erste Seite des Crepes aussen ist.
Gruß Joachim
Danke für die Tipps.
Zum 3. Tipp: Ich möchte immer unbedingt die gepunktete Seite sehen - die finde ich um einiges schöner als die schnöde andere Seite. Da ich aber - wie Du - die Crêpes beim Herausnehmen noch einmal wende, ist das für mich fast immer ein wenig umständlich :-)
Liebe Claudia,
vielen Dank für das wundervolle Rezept von Lea Linster, welches ich sicher ausprobieren werde. Beim anderen bin ich mir sicher ich produziere nur für den Hund. Ich habe noch eine Frage zu Edelstahlpfannen für Crepes. Ich mag keine beschichteten Pfannen und Le Creuset Pfannen sind so schwer, dass ich das in der Luft wenden nicht mehr praktiziere. Welche Edelstahlpfannen können Sie empfehlen?
Mit besten Grüßen
Ingrid
PS: Ich bin regelmäßig auf Ihrem Blog und wage mich jetzt mal an einen Kommentar; danke für die wunderbaren Beiträge sowie die herrlichen Rezepte.
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