Weiche Karamellbonbons
Von Claudia am Dez 13, 2012 | In Süßes, Fool for photos, Selbstgemachtes
Beim Blättern durch das Büchlein "Marabout Chef: Les meilleurs desserts" funktionierte es wieder. Das Beute-Schema. Karamell. Schokolade. Nüsse. Die Bouchée au caramel mussten es sein. Sofort.
Sie sehen kompliziert aus, sind es aber nicht. Aber sie verlangen in der Zubereitung bedinungslose Hingabe: Wer meint, diese Karamellbonbons allein auf dem Herd zu lassen, irrt. Die Gefahr, dass man den richtigen Moment für das Karamell nicht gut abpasst, ist groß. Das soll keine Abschreckung sein. Lapidar steht im Rezept, man solle die Masse 10 Minuten kochen. Doch es ist noch lange nicht gesagt, dass sich nach 10 Minuten der Karamellgeschmack schon perfekt entwickelt hat. Das ist von vielen Faktoren abhängig: Wurde laut blubbernd gekocht? Wie gut wurde gerührt, wie dick ist der Topfboden? Das alles beeinflusst den Kochprozess - nicht nur bei Karamell.
Ich habe zwischendrin etwas von der heißen Masse auf einen kalten Teller gegeben und probiert. So weiss man ungefährt, wie die Masse schmeckt und vor allem, wie hart sie nach dem Auskühlen wird. Bei mir kochte die Masse ca. 11-12 Minuten. Die Farbe war sehr goldig und beim Hin- und Herfahren mit dem Spatel verschwanden die entstandenen Spuren nur sehr allmählich. Ein gutes Zeichen.
Es lohnt sich bei dem Schokoladen-Topping eine gute Schokolade zu nehmen. Die schmeckt eben einfach besser. Anders als im Rezept habe ich nicht nur Haselnüsse auf die Schokolade gegeben, sondern auch noch etwas zerstossenes Maldon Salt - ein Meersalz aus Großbritannien in Flocken/Splittern.Die Entscheidung habe ich nicht bereut. Ich finde, die Karamellbonbons gewinnen durch das Salz an Komplexität. Hier wirkt das Salz im besten Sinne als Geschmacksverstärker.
Widerstehen Sie der Versuchung, die Haselnüsse nicht zu rösten, weil es schneller und bequemer ist. Geschmacklich wäre es Frevel.
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Hier das Rezept für ca. 50 Karamellbonbons:
125 g Butter
1 Dose (400 g) gezuckerte Kondensmilch (Milchmädchen)
2 EL Honig
150 g brauner Zucker
100 g Bitter-Schokolade
ca. 2 Prisen Maldon Salt oder Fleur de Sel
35 g geröstete Haselnüsse
Eine rechteckige bzw. quadratische Form von 20x20 cm einfetten und mit Backpapier auslegen. Das Einfetten lohnt, denn die Karamellmasse klebt höllisch!
Butter würfeln und mit der Kondensmilch, dem Honig und dem braunen Zucker schmelzen und gut verrühren. Es soll eine homogene Masse entstehen. Bitte keine normalen Plastikkochlöffel dabei verwenden. Es kann gut sein, dass die während des Karamellisierens auch dahinschmelzen. Besser: Holz oder sehr hitzebeständiges Silikon. Karamellmasse langsam zum Kochen bringen und dann 10 Minuten unter ständigem Rühren kochen lassen. Die Masse sollte deutlich dunkler sein als zu Beginn. Die Masse fängt außerdem an, zähfließender zu werden. Zum Probieren kann man ganz wenig der Masse auf einen kalten Teller geben und nach kurzer Zeit probieren.
Wenn die Masse die richtige, zähfließende Konsistenz hat, in die bereits vorbereitete Form gießen. Vollständig erkalten lassen. Schokolade im Wasserbad schmelzen und auf dem erkalteten Karamell verstreichen. Sofort mit etwas Maldon Salt bestreuen. Dann die gerösteten Haselnüsse drübergeben. Nach dem Auskühlen und Festwerden der Schokolade in mundgerechte Quadrate schneiden.
22 Kommentare
Die Espressotasse muss es sein. Sofort :-)
Verraten Sie mir von welcher Firma die Tasse ist?
Liebe Grüße
Birgit
Also ich muss schon sagen, die sehen wirklich Klasse aus. Ich habe neulich gerade Zucker geschmolzen und es war einen Ticken zu lange. So dass es leider zu bitter war. Wie bekommt man die Karamellreste aus dem Topf raus, wenn alles so klebt?
Liebe Grüße allesistgut
Das schreit ja geradezu danach, nachgemacht zu werden, wo ich Karamell doch so liebe ...
Aber ich fänd es hilfreich wenn die Zieltemperatur angegeben wäre (auch wenn nicht jeder ein Zuckerthermometer im Schrank hat).
Wow, das Beuteschema funktiniert auch wunderbar bei mir. Erschreckend durchschaubar bin ich ...
@Birgit: Ich habe die Tasse mit der Untertasse von einem Keramiker aus der Sächsischen Schweiz. Ich weiß leider auch nicht mehr, ob ich mir irgendwo seine Adresse notiert habe. Er kommt aber auf jeden Fall einmal im Herbst zum Töpfermarkt nach Waldshut (BaWü)
@allesistgut: Man kann bei purem Karamell z.B. mit Sahne ablöschen und dann solange wieder erwärmen bis sich die Karamellreste gelöst haben. Wenn es nur darum geht, den Topf wieder sauber zu bekommen: Bis etwas über die letzten Karamellreste Wasser einfüllen und zum Kochen bringen. Ist schließlich nur Zucker ;) Diese Masse habe ich mit einem Spatel aus Silikon in die Form gefüllt - da blieb nicht viel kleben, ist aber eben auch nicht so starr, wie pures Karamell.
@basicbear: Die Zieltemperatur war leider nicht angegeben. Die wird aber wahrscheinlich auch nicht allzuhoch gewesen sein - war ja noch jede Menge Butter und Kondensmilch drin ...
@barcalex: Ja, furchtbar und so steuerbar ;)
Die Bonbons sehen wirklich toll aus. So richtig zum nach machen zum reinbeißen. Mal etwas anderes auf dem Weihnachtlichen Plätzchentisch. Danke für das Rezept. Grüsse Ulrike
Ich habe sie nachgemacht und sie sind hervorragend! Besonders das Fleur de Sel gibt den richtigen Pfiff. Bei mir ist die Karamelmasse aber leider klebriger als auf dem Foto. Sie sehen also nicht so schön aus und sind schwer zu "handlen". Woran kann das liegen?
Liebe Claudia,
vielen Dank für den Karamellentfernungstip. Werde ich mir merken!
Liebe Grüße :)
@Kathrin: Die Karamellbonbons sind schon recht weich. Aber es kann auch daran liegen, dass die Masse nicht lange genug gekocht hat. Außerdem sollten sie gut durchkühlen. In einem gemütlichen, sehr warmen Wohnzimmer lassen sie sich evtl. nicht so gut schneiden.
@allesistgut: Gern geschehen!
Habe sie Karamellbonbons auch schon nachgemacht. Der einzige Kommentar meines Mannes war: "Dafür kommst du bestimmt in die Hölle!!! Soooo himmlisch!"
Ich habe auch das klebrigkeitsproblem, Eigentlich wollte ich sie zu Weihnachten herschenken, aber jetzt weiß ich nicht, wie ich sie verpacken soll. Auf jeden Fall mach ich sie noch mal und lasse sie etwas länger kochen!
Vielen Dank für das Rezept
Katrin
@Katrin: Du könntest ein Stück Pappe mit Folie oder Backpapier einwickeln und die Karamellen dort draufsetzen. Das Ganze wickelst Du in Klarsichtfolie oder gibst die Pappe in einen Cellophanbeutel.
@Claudia: Danke für den Tipp! Ich die Karamellbonbons zu Weihnachten hergeschenkt. Sie kamen total gut an!
Es war übrigens schon die dritte Ladung ;-) Ich habe sie 17 Minuten gekocht, da klebten sie nicht mehr so schlimm und haben grandios geschmeckt!
Super Rezept! Vielen Dank dafür!!! Ich habe Weihnachten ebenfalls welche verschenkt und sie sind großartig angekommen :-)Allerdings habe ich direkt die doppelte Menge auf einen Streich gemacht und dann die Kochzeit aus Unsicherheit, daß sie auch ja nicht zu weich/klebrig werden, verlängert. Kann es sein, daß sie dadurch ein wenig spröde/bröselig wurden? Ich probiere auf jeden Fall noch mal einfache Menge und angegebene Kochzeit, um zu schauen, ob die Konsistenz dann besser ist.
@ute: Mit zunehmender Kochzeit nimmt der Wassergehalt immer weiter ab, die Zuckerkonzentration steigt. Und ab einer gewissen Zuckerkonzentration kann auch der Invertzucker im Honig die Kristallisation nicht mehr verhindern. Daher wird das Ergebnis dann spröde/bröckelig.
Das Verhältnis Wasser:Zucker kann man indirekt über die Temperatur feststellen, oder in dem man eine kleine Probe aus einem Teelöffel in Eiswasser abkühlt. Je nach Viskosität/Festigkeit unterscheidet man dann in Faden-, Flug-, Ball- oder Bruchgrad. Über 150°C ist kein Wasser mehr in der Masse und der Zucker beginnt zu bräunen (Kulörbildung). Das ist dann Karamell. Ab 177°C Verbrennt der Zucker.
Diese Werte gelten allerdings nur für üblichen Haushaltszucker, also Saccharose. Fruchtzucker (Fructose) oder Zuckeraustauschstoffe verhalten sich anders.
@katrin Ich habe die Bonbons einzeln in Butterbrotspapier und dann in rotes Seidenpapier gewickelt. Das sah hübsch aus zu Weihnachten aber war schon recht aufwendig...
Nach ein paar Tagen im Kühlschrank hatten sie dann aber auch eine wirklich gute Konsistenz. Ich habe so gesehen den zweiten Schritt vor dem ersten getan. Beim nächsten Mal definitiv erst Kühlschrank, dann einwickeln...
@BasicBear: Danke für die Infos! Ich denke, ein Zuckerthermometer muß ich mir wirklich mal zulegen.
Aber mittlerweile habe ich das Rezept noch ein Mal gekocht (einfache Menge) und mich an die Zeitangabe gehalten... was soll ich sagen: es ist noch viel leckerer als beim ersten Mal :-)Und die Konsistenz war perfekt, cremig-schnittfest. Süchtig-machend und absolut empfehlenswert! :-)
Lecker Tipp! Als Dessert für unser nächstes Show-Kochen schon fest eingeplant. Danke und weiter so. Wir haben uns schon viele Rezepte von Ihren Seiten geholt.
Ich habe das tolle Rezept auch ausprobiert, war sehr, sehr lecker!
Leider hat die Schokolade auf dem Karamell nicht gehalten. Beim Zerschneiden in Würfel ist sie abgeplatzt. Ich habe es mit glatten und gezackten Messern probiert, die Messer erwärmt usw, leider kein Erfolg. War evtl. das Karamell schon zu fest, als ich die Schokolade aufgestrichen habe?
Sehr lecker! ich habe alles nach Rezept gemacht, jedoch die Schokolade nur sehr dünn drauf gemacht. Dann habe ich die Masse in mundgerechte Stücke geschnitten und auch die übrigen Seiten mit Schokolade bedeckt. Dadurch kleben sie nirgendwo an und lassen sich wunderbar in kleinen Tüten verschenken.
Ich habe auch schon einige Tropfen orangenaroma in die schokolade gegeben, sehr zu empfehlen.
Werde ich direkt ausprobieren! :D
Wie lange halten sich die Bonbons "eingetuppert" ungefähr?
Mhhh einfach toll der saftige Kuchen habe ich noch mit einer Nuss Nougat Creme gemacht. Ich habe das bei unserem Familientreffen serviert.
Jeder war begeistert. Ich habe dazu einen Cappuccino serviert wie es auf dem Rezept zu sehen ist.
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