Zwetschkenröster (mit Pfannkuchen)
Von Claudia am Okt 8, 2013 | In Süßes, Fool for photos, Herbst, Hefeteig, Landleben
Hefe-Plinsen mit Holunder-Zwetschgenkompott hieß das Rezept in dem Living-At-Home-Spezial Herbstküche. Ich machte es mir ein wenig einfacher …
Bei mir sollte es ein Zwetschkenröster werden. Wikipedia sagt dazu, dass Röster - im Vergleich zu Kompott - nur im eigenen Saft gart. Im Kochbuch "Süßes aus dem Sacher" wiederum wird Rotwein dazugegeben. In "Österreich Vegetarisch" wird der Röster mit Gelierzucker gekocht, allerdings nur 200 g 1:1-Gelierzucker auf 1 kg Zwetschgen (Zwetschke sagt man in Österreich).
Nach dem vielen Rezeptestudieren blieb ich dann bei Petras Rezept hängen. Sie hat Zucker karamellisiert und dann einfach eine Zimtstange und die Zwetschgen dazugegeben. Ganz einfach und unkompliziert. Genau das habe ich dann gemacht.
Man sollte aber immer schauen, was für Zwetschgen man gerade hat. Sind sie reif und weich - perfekt! Sind sie noch etwas hart? Dann kann eventuell die Zugabe von ein wenig Wasser (im Esslöffel-Bereich) sinnvoll sein. Mit geriebener Zitronenschale kann man zusätzlich den Geschmack abrunden, ebenso mit etwas Sliwovitz oder Cognac (notfalls Brandy).
Die Zwetschgen kochen ca. 15 Minuten sprudelnd. Dabei kocht der Saft leicht sirupartig ein. So soll es sein! Da die Zwetschgen nicht ganz kleingeschnitten werden, sondern allenfalls geviertelt, werden sie auch nicht bis zur Unkenntlichkeit zerkocht. Die Zimtstange bewirkt, dass das Zimtaroma nicht penetrant ist. Ich verliebte mich so schnell in den Zwetschkenröster, dass am nächsten Tag schon nichts mehr davon da war. Das Zeug macht süchtig!
Kommen wir zur Nebensache: den Hefe-Plinsen. Die habe ich natürlich auch gemacht, war aber nicht ganz so begeistert. Ich fand sie recht schwer, was sicherlich der Butter und den Eigelb geschuldet ist. Beim nächsten Mal dann lieber ganz klassisch Kaiserschmarrn. Denn eines ist sicher: Zwetschkenröster muss ich unbedingt ganz schnell wieder machen!
Bücher zu Mehlspeisen & Kompotten
"Süßes aus dem Sacher" (Klassische Rezepte)
Backen vom Feinsten: Österreichische Backtradition von der Kaiserzeit bis heute (Sehr empfehlenswertes Backbuch! Besonders seit es im Preis so gefallen ist!)
Das große Mehlspeisenkochbuch: Warme und kalte Süßspeisen aus ÖsterreichMehr Kompott- und Mehlspeisen-Rezepte
Apfelkompott
Kaiserschmarrn aus dem Ofen
Milchreis mit Apfelkompott
Heidelbeerkompott
Rezept für Zwetschkenröster (ca. 5-6 kl. Portionen f. Milchreis oder Kaiserschmarrn):
500 g Zwetschgen, entsteint und geviertelt
85 g Zucker
1/2 Stange Zimt
optional:
geriebene Schale von einer halben Bio-Zitrone
1-2 EL Sliwowitz oder Cognac
Den Zucker in einen Topf mit dickem Boden geben (bei dünnen Billigtöpfen kann das Karamell schnell zu dunkel werden). Den Zucker langsam schmelzen und karamellisieren lassen. Dabei anfangs nicht umrühren. Erst wenn sich auf dem Boden unter dem Zucker ein hellbraunes Karamell gebilet hat, den Zucker so verteilen, dass er sich ebenfalls rasch auflöst. Wenn das Karamell eine schöne goldene Farbe hat und karamellig riecht, die Zimtstange und die Zwetschgen (so wie evtl. geriebene Zitronenschale) dazugeben. Das zischt erst einmal wie blöd und das Karamell wird fest. Keine Panik, sondern die Ruhe bewahren! Die Zwetschgen werden schnell Saft ziehen und das Karamell löst sich auf. Jetzt darf man auch umrühren. Den Zwetschkenröster ca. 15 Minuten sprudelnd kochen lassen. Zum Schluss mit Sliwowitz oder Cognac verfeinern.
Jetzt hat man die Wahl: Entweder leicht abkühlen lassen und servieren. Oder: Schnell in heiß ausgespülte (sterilisierte) Gläser geben. Deckel drauf und für ein paar Minuten auf den Kopf stellen. Wie lange man den Zwetschkenröster aufbewahren kann, darüber liest man unterschiedliche Angaben: Von 2 Wochen haltbarkeit über "2-3 Monate" bis hin zu "1 Jahr" findet man alles. Ich kann da also keine genaue Angabe machen.
Rezept für die Hefe-Plinsen (Pfannkuchen) - (4-6 Personen):
500 g Mehl
1/2 Würfel Hefe (oder 2 TL Trockenhefe)
250 ml lauwarme Milch
50 g Zucker
50 g weiche Butter
3 Eigelb
Salz
Butterschmalz zum Ausbacken
Zucker zum Wälzen
Mehl in eine Schüssel geben. Hefe hineinbröckeln und mit der Milch und dem Zucker in der Mitte verrühren. Ca. 5 Minuten stehen lassen. Dann Butter, Eigelb und 1 Prise Salz hinzufügen und alles zu einem glatten Teig kneten.
Den Teig zu einer Kugel formen und abgedeckt weitere 45 Minuten gehen lassen.
Den Teig kurz durchkneten. In 16 Stücke teilen und Kugeln formen. Die Kugeln von der Mitte aus platt drücken, sodass ein dickerer Rand entsteht.
Die Plinsen portionsweise in reichlich heißem Butterschmalz von beiden Seiten ausbacken. Noch heiß in Zucker wälzen.
3 Kommentare
Als ich das Foto sah, lief mir spontan das Wasser im Mund zusammen.
Heute nicht mehr aber Morgen werde ich das nachkochen! Zum Glück habe ich Pflaumen im Haus.
Ich bin auch noch auf der Suche nach guten Zeetschgenröster. Habe in Österreich vor Jahren solch einen phantastischen gegessen, da bin ich nie wieder rangekommen. Werde mal Deine Variante mit dem karamellisierten Zucker versuchen, vielleicht bringt mich das weiter.
Gruss,
Jens
Ich mag Zwetschgen gern bei einem Gebäck. Mit Pfannkuchen esse ich das eigentlich selten, aber probiere ich auch gerne mal aus.
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