Ricotta im Knusperblatt - fast ein kleiner Quarkstrudel
Von Claudia am Nov 13, 2009 | In Süßes, Kuchen & Kekse, Nachtisch
Als ich das Apfelragout von Cornelia Poletto zubereitete, hatte ich das Rezept aus ihrer ersten Kochschule zur Hand. Doch da war das Apfelragout nur die Begleitung zu dem "Ricotta im Knusperblatt", dass die Hamburger Köchin vor längerer Zeit auch bei Kerners Köchen als Nachtisch servierte. Das musste natürlich auch ausprobiert werden.
Das Rezept für die Knusperblätter verlangt nach fertigem, quadratischem Strudelteig bzw. Filoteig. Ich hatte diese dünnen Strudelteigblätter allerdings nicht und musste die Quadrate zuschneiden. Dabei hätte ich mich nicht auf die Angabe "10-10 cm" verlassen sollen. Wie man auf einem der Schritt-für-Schritt-Bilder in dem Buch sieht, sind die Quadrate im Verhältnis zur Hand doch deutlich größer als 10 cm. Auf jeden Fall waren die Quadrate bei mir zu klein, um sie gut zu füllen - bzw. um einen Großteil der Füllung unterzubringen. Die war nämlich auch recht üppig bemessen, sodass ich noch ein wenig herumexperimentieren konnte. Übrigens gibt es auch kleine fertige Strudelteigblätter - aber auch die sind größer als 10x10 cm. Wer das Rezept nachbacken möchte, kauft meist ohnehin eine ganze Packung Teig mit der man mehrere dieser kleinen Strudel-Varianten machen kann. Weniger Füllung zuzubereiten halte ich für weniger praktikabel, weil sich ein Eigelb und ein Eiweiß nur schlecht teilen lassen.
Ich habe einfach Ricotta-Knusperblatt-Bonbons daraus gemacht. Dazu brauchte es dann keine Muffinförmchen, die gebuttert und mit Zucker ausgestreut werden wollten.
Für die Füllung sollen 3-4 kleine Äpfel geraspelt werden, ich habe 2 mittelgroße Äpfel genommen. Daran kann man schon erkennen, dass bei 4 "Päckchen" aus 10x10 cm-Quadraten, recht viel Füllung übrig bleiben wird. Die Besonderheit bei den Äpfeln: Sie werden ordentlich ausgedrückt, sodass die Füllung nicht zu saftig wird und die Knusperblätter schnell durchsabschen.
Insgesamt kommt die Ricotta-Apfelfüllung mit nur einem zusätzlichen Esslöffel Zucker aus. Das fängt die Süße des Apfelkompotts gut auf und versetzt einen auch mit einer Extra-Kugel Eis nicht in ein Zuckerkoma.
Ein sehr leckeres Desssert - lecker auch zum Kaffeetrinken, allerdings müssen die Knusperblätter wirklich noch warm sein, sonst macht das keinen Spaß.
Hier das Rezept, ursprünglich für 4 Personen - eignet sich aber eher für 8:
Für die Ricotta-Füllung:
50 g Ricotta
45 g Crème fraîche
1 Eigelb
1 TL Vanillepudding
3-4 kl. Äpfel (ich habe 2 mittelgroße genommen)
1 Eiweiß
1 EL Zucker
8 Strudelteigblätter (oder Filoteig; Ich habe Strudelteig genommen, allerdings in einer größeren Packung. Für 8 Portionen benötigen Sie also 16 Einzel-Blätter, jeweils 2 werden übereinandergelegt)
etwas flüssige Butter
etwas Zucker
Puderzucker zum Bestäuben
Rezept für das Apfelragout hier.
Zubereitung:
Ricotta mit Crème fraîche, Eigelb und Puddingpulver verrühren. Die Äpfel schälen und entkernen und auf eine Reibe grob raspeln. Die Apfelraspel in ein Küchentuch geben und gut ausdrücken. Wenn Sie festes Küchenpapier haben, können Sie auch das nehmen, hat bei mir prima funktioniert, allerdings habe ich das zweimal gemacht, damit ich das Küchenpapier nicht zerdrücke und mit den Äpfeln vermische.
Äpfel unter die Ricottamassse rühren. Das Eiweiß mit dem 1 Esslöffel Zucker zu Schnee schlagen und unter die Ricotta-Apfel-Masse ziehen.
Backofen auf 180° C vorheizen. Jeweils 2 Strudelteigblätter mit flüssiger Butter bestreichen und diagonal übereinanderlegen, sodass ein 8-eckiger "Stern" entsteht.
Für die Bonbons legen sie die Blätter ganz einfach normal übereinander.
Wer die kleinen Päckchen in Muffinförmchen backen möchte, buttert die Formen und streut sie mit Zucker aus.
Nun die Blätter füllen.
Päckchen in Muffinform:
Die doppelt gelegten Strudelteigblätter in die vorbereiteten Muffinförmchen legen. Jeweils ca. 1 EL in die Mitte der Päckchen geben und die einzelnen Zipfel dekorativ über
der Füllung zusammendrücken.
"Bonbons":
Für die "Bonbons" die Füllung entweder auf das eine Ende länglich verteilen und dann aufrollen, dabei an jeder Seite ca. 1,5 cm freilassen, damit man die Enden wie bei einem Bonbon zusammendrücken bzw. zusammenzwirbeln kann. Andere Variante: Man verteilt die Füllung dünn auf dem ganzen Blatt und lässt einen ca. 1,5 cm breiten Rand rundherum und rollt das ganze wie einen Strudel auf. Mit der Naht nach unten auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech geben.
Die Päckchen (egal ob Bonbon oder in der Muffinform) ca. 15 bis 20 Minuten goldbraun backen. Cornelia Poletto bestäubt die Päckchen vor dem Backen mit Puderzucker. Ich habe das bei einer Hälfte auch probiert, fand das Ergebnis bei den ohne Puderzucker aber schöner. Ich finde den Puderzucker kurz vor dem Servieren besser.
Die Bonbons und Päckchen auf einen Teller geben und mit dem Apfelragout servieren - und/oder mit einer Kugel Vanilleeis. Oder Walnuseis. Oder, oder, oder ... Die Bonbons kann man übrigens ganz einfach auch mit den Fingern essen ...
P.S. Habe ganz vergessen zu erwähnen: Auf dem oberen Foto habe ich noch einen Löffel Creme fraiche leicht verrührt und neben das Apfelragout gegeben.
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Alles Poletto!
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6 Kommentare
Und wieder eine tolle süße Sünde!
Kannst du mir verraten, wo du in HH diese Strudelblätter bekommst und von welcher Firma, ich hab da bisher immer vergebens gesucht.
sehr lecker !!!!
nach dem ich Gestern Deine Panacotta mit Espressogelee nach gekocht habe, steht dieses Rezept jetzt ganz oben auf der Liste
das sieht gut aus ! Für uns ist es leider als Dessert zu üppig.
hallo,
wir sind sehr angetan von ihrem blog. wir würden uns über eine kontaktaufnahme sehr freuen, da wir gelegentlich gerne content bei uns (http://www.pregas.de) veröffentlichen möchten. selbstverständlich verlinken wir den inhalt mit ihrer webseite und geben sie als text-quelle an.
da beide seiten das thema "gastronomie, entertainment, etc." behandeln, würde eine kooperation gut passen und uns beiden sicherlich helfen.
ich freue mich auf ein feedback.
jörg müller
nach dem ich Gestern Deine Panacotta mit Espressogelee nach gekocht habe, steht dieses Rezept jetzt ganz oben auf der Liste
Einfach unglaublich lecker muss ich sagen :-) Ich mache aber manchmal noch etwas Zimt in die Füllung. Besonders jetzt in der Weihnachtszeit passt das besonders gut!
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