Rindsuppe mit Polentanocken
Von Claudia am Sep 20, 2012 | In Alltagsküche, Fleisch, Suppen, Food for Friends, Landleben
Ich habe wahnsinnig lange keine Rindsuppe mehr gemacht. So landeten am Wochenende Suppenfleisch mit und ohne Knochen in meinem Einkaufskorb.
Es ist gar nicht so schwer eine Rindsuppe zu kochen und im Grund braucht man dafür auch gar kein Rezept. Ich schaute dennoch einmal in Alfons Schuhbecks "Meine Bayerische Küche". Auch nicht schwer zu erraten, was der TV-Koch da reingibt: Etwas Zitronenschale und - nicht zu vergessen - Ingwer. Sehr süß fand ich, dass er auf 1,2 kg Fleisch und über einen Liter Wasser "ein Liebstöckelblatt" beigibt. Ich würde gern einmal im Versuch schmecken, ob dieses eine Blatt den Geschmack signifikant beeinflusst ...
Dazu hatte ich vor Polenta-Nocken zu machen. Das Rezept fand ich in einer älteren Kochzeitschrift. Ich will hier kein Bashing betreiben, aber Polenta mit Frischkäse und Ei produzierte nur eine Masse, die sich zwar in weiche Nocken formen ließ, dann aber sofort im siedenden Wasser zerfiel. Nach ein paar Test-Nocken hatte ich die Faxen dicke und gab noch 2 Teelöffel Dinkelgrieß und ca. 1 Teelöffel Mehl hinzu. So wurde ein Schuh draus. Besonders toll waren die Klösschen dennoch nicht, sodass ich wohl wieder auf meine bewährten Rezepte für Grießklößchen zurückgreifen werde.
Das schöne an diesen klaren Suppen: Man kann alle Arten von Gemüse hinzugeben. Diesmal hatte ich ein paar Zuckererbsen, die ich erst ein paar Minuten vor dem Servieren in die Brühe gegeben hatte. Dann behalten die Zuckererbsen ihre Knackigkeit. Außerdem dabei: die Klassiker Lauch und Sellerie.
Insgesamt finde ich Rindsuppe ein wenig "eleganter", filigraner vom Geschmack als Hühnersuppe. Das Fleisch ist wunderbarzart nach über 2 Stunden Garzeit, sodass es fast zerfällt. Unbedingt dazu: frische Kräuter.
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Und hier das Rezept für die Rindsuppe mit Polentanocken (4 Personen):
ca. 1,2 kg Suppenfleisch (bei mir gemischt mit und ohne Knochen, Schuhbeck verwendet Rinderbrust)
1–2 EL Öl
2 Zwiebeln
1 Karotte
150 g Knollensellerie
100 g Lauchstange
1 Lorbeerblatt
3 Wacholderbeeren
1/2 TL schwarze Pfefferkörner
(1 Streifen unbehandelte Zitronenschale - habe ich weggelassen)
5 Petersilienstiele
(1 kleines Liebstöckelblatt - habe ich auch weggelassen)
2 Scheiben Knoblauch
1 Scheibe Ingwer
Salz
(frisch geriebene Muskatnuss - habe ich auch weggelassen, weil die Nocken schon recht viel Muskat enthielten.)
Wer mag: Weiteres Saisongemüse, etwa Zuckerschoten. Die werden erst kurz vor dem Servieren in der Brühe kurz gegart, damit sie knackig bleiben.
Das Fleisch in dem Öl anbraten. In einen großen Suppentopf geben und mit 3 l Wasser auffüllen. 2,5 Stunden knapp am Siedepunkt simmern lassen.
In der Zwischenzeit das Gemüse in kleine Würfel schneiden. 1/2 Stunde vor Ende der Garzeit das Gemüse und die Gewürze hinzufügen, aber das Salz noch bis zum Ende aufsparen.
Vor dem Servieren das Fleisch herausnehmen und in Stücke schneiden. Knochen natürlich entfernen. In einen neuen Topf geben und mit der Bouillon auffüllen, dabei darauf achten, dass keine Gewürze mit in den neuen Topf wandern. Mit Salz
abschmecken und auf Teller füllen, sodass jeder Teller genügend Fleisch und Gemüse erhält.
Die Polentanocken auf Teller verteilen. Suppe mit Kräutern garnieren.
Rezept für die Polentanocken:
1 EL Butter
50 g Polenta (Maisgrieß, die Instantvariante, die nur wenige Minuten kochen muss)
50 g Ricotta
1 Eigelb
2 TL Dinkelgrieß (oder Weizengrieß)
1 TL Weizenmehl (evtl. mehr)
Salz, Pfeffer, geriebene Muskatnuss
Die Butter in einem Topf schmelzen. Polenta einrühren und kurz anrösten.
125 ml Wasser einrühren und die Polenta aufkochen. 2-3 Minuten köcheln lassen.
Vom Herd nehmen und ein paar Minuten abkühlen lassen. Ricotta, Eigelb und Dinkelgrieß unterrühren. Wenn die Masse sehr weich ist, noch etwas Mehl beigeben. Mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss abschmecken.
Gut 1,5 l Salzwasser zum Sieden bringen. Mit 2 Teelöffeln kleine Klösschen (Nocken) formen und ins Wasser geben. Ziehen lassen bis die Klösschen an der Oberfläche schwimmen. Herausnehmen und abtropfen lassen.
4 Kommentare
Ich liebe solche klaren Suppen mit Klößchen oder Nocken darin. Erinnert mich total an meine Kindheit. Müsste ich eigentlich auch mal selber kochen. Das Rezept habe ich ja jetzt. Vielen Dank!
Liebe Grüße allesistgut
Es gibt einfach nichts über selbstgemachte Rindsuppe! Toll find ich auch die Ricotta bei den Polentanocken - das muss ich unbedingt ausprobieren.
Hi Claudia,
seit jeher gehört eine anständige Rindersuppe zu meinen Lieblingsgerichten. Es kam mir doch bis ich bei der Recherche für ein anständiges Rezept auf deine Seite gestoßeb bin noch nie in den Sinn, polentanocken als Einlage zu machen.
Was für ein Fehler! Danke für das Rezept, ist echt mal was anderes und bringt abwechslung!
Gruß,
Stephan
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