Götterspeise schön in Form
Von Claudia am Mär 28, 2009 | In Süßes, Tipps & Tricks
Ich muss gestehen, dass ich Götterspeise oder Wackelpeter (ist der Ausdruck eigentlich noch political corret oder erleiden Männer mit Namen Peter wegen der Gelatine-Speise jedesmal wieder ein Traum?) noch nie mochte. Und auch als Kind nicht gegessen habe. Ich mochte immer nur mit dem Finger draufrumwackeln und habe mich an der zitternden Glibbrigkeit erfreut. Und auch jetzt war es mehr Spieltrieb als Essgenuss, diesen Klassiker in unterschiedlichen Formen auszuprobieren.
Sehr stylish finde ich die Götterspeise im Glas mit einer Diagonalen. Die erzielt man, indem man ein Glas schräg in ein Behältnis stellt bzw. halb legt. Bei mir war das ein Dessertschälchen. Auch Eierkartons können - je nach Glas - als Stütze dienen. Man kann ja vorher einmal mit Wasser üben. Das schräg gestellte Glas füllt man dann mit der heißen Götterspeise bis die Flüssigkeit fast den oberen Rand erreicht. Wer darüberhinaus gießt, richtet eine klebrige Schweinerei an.
Das Gefäß mit dem Göttespeise-Glas stellt man so in den Kühlschrank und lässt es fest werden. Wenn die Götterspeise fest ist, kann die nächste Sorte bzw. Farbe Götterspeise dazukommen. Die 2. Sorte sollte man dann allerdings recht vorsichtig auf die schon feste Götterspeise gießen. Das kann jetzt im aufrecht stehenden Glas geschehen. Anschließend gleich wieder in die Kühlung, damit auch die zweite Schicht fest werden kann.
Ich habe dann noch einen Versuch gestartet, eine Puddingform mit der Götterspeise zu füllen und habe nach dem Festwerden einen Sturzversuch unternommen. Leider nicht mit ganz so viel Erfolg, wie bei diesem Vanillepudding. Der Wackelpeter kam ziemlich lädiert und absolut nicht präsentierbar heraus.
Für die große Sonnenblume aus Silikon habe ich mir dann etwas einfallen lassen: Zur Hälfte habe ich die Form erst mit grüner Waldmeister- und nach Festwerden mit roter Kirsch-Götterspeise gefüllt. Nachdem auch die fest war, habe ich die Form auf den Teller gestellt und mit einem normalen Fön heiße Luft an die Silikonform gebracht. Das hat gut und gern 4 Minuten gedauert, aber dann löste sich die Götterspeise langsam von der Form. Man liest zwar immer wieder, dass man die Form in heißes Wasser tauchen soll, aber das ist bei den wabbeligen Silikonformen nicht ganz einfach und die Gefahr, dass Wasser in die Form gelangt ist recht groß. Außerdem ist hinterher die Form nass und muss erst wieder abgetupft werden.
Die Götterspeise im Glas sieht für meine Begriffe wesentlich appetitlicher aus. Das Problem bei der Bluem: Aufgrund der Transparenz der Götterspeise schimmert auch reichlich Rot ins Grün hinein - und das wirkt irgendwie ganz schön giftig. Mir egal, ich esse das Zeugs ja ohnehin nicht ...
Die Fön-Methode hat wunderbar funktioniert. Das inspirierte mich dann zu weiteren Versuchen. Welche Silikonformen ich noch verwendet habe, lesen Sie später - die kleinen Wackelpeter müssen nämlich erst noch fest werden.
12 Kommentare
Klasse Fotos - vor allem die erste Variante hat es mir angetan! - Was den Wackelpeter an sich anbelangt, ging es mir auch immer schon wie dir: ich mochte es nie essen! :-)
ich mag gerne Wackelpudding.....sieht scharf aus, besonders die erste Version!
Ich mag ja gerne so süßes Zeug! Aber so kunstvoll hab ich ihn noch nie serviert bekommen, oder gegessen. Klasse!
WackelPUDDING! :-)
Ich habe zu Halloween mal eine Hand gezaubert, indem ich den Wackelpudding in einen Gummihandschuh gefüllt und an die Wäscheleine gehängt habe.
Die ersten Versuche waren eine herrliche Saurei :-)
Dazu habe ich die Mischung aber stärker gemacht, damit der Pudding fester wird.
Ausserdem sollte man darauf achten, keine Handschuhe mit Talkum-Puder oder ähnliches zu erwischen.
Dazu gab es blutige Eitersauce - äh - Vanillesauce mit etwas roter Grütze.
Der Wackler steht völlig im Hintergrund, die Qualität der Fotos ist wirklich überragend.
Dem Wackelpudding-Alter bin ich inzwischen auch entwachsen, aber das erste Bild ist einfach toll!
@Eva: Ich glaube ja insgeheim, dass ein Großteil der fabrizierten Götterspeise gar nicht gegessen, sondern nur angeditscht wird ;-)
@Katia: Also bei dem Glas wäre ich auch fast in Versuchung gekommen ...
@Larissatoday: Ist dabei gar nicht so viel Mehraufwand - außer dass die erste Schicht erst einmal im Kühlschrank fest werden muss - aber da muss man ja nicht zwingend neben dem Kühlschrank stehen ;-)
@lamiacucina: Jemand, der Wackelpudding mag (diskrete Antwort)
@Balu: Schöne Versuchsreihe ;-) Ich glaube bei der Hand ist auch eher die Optik wichtig denn das Verspeisen. Ob ich Götterspeise aus einem Gummihandschuh zu mir nehmen möchte, bezweifel ich ;-)
@Das unperfekte Dinner: Danke!
@Stefanie: Merci!
Der Handschuh war nur formgebend und wurde vor dem Servieren ja wieder entfernt :).
Das Rauspulen war nicht wirklich leicht. Aber mit einem ordentlichen Skalpell zu bewerkstelligen ;).
Ich liebe die Formen und Farben. Wirklich schön! Götterspeise weckt Kindheitserinnerungen, es ist wohl Zeit mal wieder welche zu machen.
Schöne Fotos. Aber bei Wackelpeter streike ich, habe ich noch nie so wirklich gemocht.
also das mit dem fön klappt auch wirklich?
bekomme das zeug absolut nicht aus den silikon formen..
was gibt es denn noch für tricks..?
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