Olivensalz und Chilisalz mit Orange
Von Claudia am Sep 29, 2008 | In Alltagsküche, Tipps & Tricks, Antipasti, Vegan
Nachdem ja schon das Olivenöl nur das Beste sein darf und der Essig mindestens ein Jahrgangsessig sein muss, ist seit einiger Zeit auch Salz in den Focus der Gourmets geraten. Wie schon beim Olivenöl oder dem Essig gibt es tatsächlich Unterschiede zwischen verschiedenen Sorten und Preisklassen - die herauszuschmecken ist beim Salz nicht ganz einfach. Einfaches Haushaltssalz schmeckt im Vergleich zu Fleur de Sel regelrecht bitter. Es gibt mittlerweile auch aromatisierte Salze - und davon schmecken einige richtig gut.
Kürzlich war ich in einem Restaurant, wo es vorweg bzw. zum Gericht Brot gab. Dazu gab es Butter, Zwiebelkonfitüre und einen Dip, daneben auch noch ein Schälchen mit Salz. Mit zwei Sorten Salz. Das eine war Fleur de Sel, das andere ein Chili-Orangen-Salz wie man mir auf nachfrage erzählte. Das Chiliaroma war sehr dezent, fast nicht wahrnehmbar. Auf jeden Fall habe ich für das Salz alle anderen Dips stehen gelassen. Mir war natürlich schon klar, dass ich dieses Salz unbedingt haben musste. Beziehungsweise selbst herstellen wollte.
Ich bestellte über Gourmondo ein Glas von Schubecks Chili-Salz mild. Dazu habe ich Orangenschale sehr fein gerieben. Obwohl ich schon das milde Chilisalz genommen habe, habe ich nach dem Foto das Salz noch mit zermörsterm Maldon-Salt gestreckt. Warum ich das Chilisalz gekauft und nicht ebenfalls selbst hergestellt habe? Weil ich dachte, dass das gekaufte ausgewogener ist. Was auch der Fall ist, aber für meinen Zweck war es eben doch noch zu stark.
Bei der Gelegenheit habe ich bei Gourmondo außderdem auch noch ein schwarzes Olivensalz gekauft. Davon hatte mir ein Kollege berichtet. Das "Flor de Sal D'Estrenc Olivas Negras" kommt in einer Blechdose, doch das Salz ist noch einmal in eine Plastiktüte gepackt. Es ist ein wenig feucht, ähnlich "light packed sugar". Beim Öffnen der Tüte verströmte das Salz einen sehr intensiven Olivenduft. Es schmeckt ebenfalls sehr lecker auf Butterbrot gestreut - aber auch hier vorsichtig: Zuviel Salz verdirbt den Genuss.
Dieses Trio an Salzen (v.l.n.r. Olivensalz, Maldon Salt, Chili-Orangen-Salz) macht sich auch gut auf dem Tisch, wenn man Gäste hat. Dazu eine leckere Butter und gutes Brot - lecker und ein sehr ursprünglicher, purer Genuss!
Was ich hoffentlich bei einem meiner nächsten Reisen ins Vereinte Königreich probieren möchte: geräuchertes Maldon Salt. Bislang musste das reräucherte Salz immer hinter der Aufstockung meiner normalen Salzvorräte zurückstecken.
Lecker zu Brot als Essensbegleiter oder Starter vor dem Essen:
Butter mit Rosa Beeren
Butter schön in Form mit einem Butterstempel
Kräuterbutter
Sardellenbutter (auch Anchovisbutter)
Leichte Alternative zu Butter: Frischkäsecreme mit Schnittlauch
6 Kommentare
diesem Trend möchte ich lieber nicht folgen. Über die Würzung möchte ich selbst entscheiden und das nicht dem Hersteller von Gewürzsalzen und -mischungen überlassen.
Gewürzsalz hört sich wieder so nach Glutamat an. In dem Chilisalz ist nix außer Meersalz und Chili und in dem Olivensalz sind außer Meersalz 20% schwarze Oliven. Was die meisten Kaufmischungen angeht: ein klares Nein dazu. Man gucke sich nur die Zutatenliste von beispielsweise den meisten Zitronenpfeffermischungen an. Und das Olivensalz ist eher etwas zum "Purgenießen" zu Baguette und ähnlichem.
ich verstehe Dich (also frisches Brot, Butter und Salz reichen wirklich.) Das Flor de Sal D’Estrenc gibt es unter andere auch in der Sri Lanka-Mischung, die ist auch sehr lecker.
Die verschiedenen Salzsorten sehen sehr hübsch aus. Ich stelle mir nur die Frage, wie man das in einer größeren Runde den Gästen servieren soll? Das da jeder im Salz mit seinen Fingern rumgrabbelt fände ich nicht gerade sehr appetitlich. Im Streuer würde die Optik verloren gehen, vielleicht mit einem Löffel? Oder gibt es da eine elegantere Lösung?!?
@Kati: Es gibt in der Tat kleine Löffelchen, die für Salz gedacht sind, ich habe sehr hübsche aus Olivenöl gesehen. Allerdings gehe ich auch mit so einem Löffelchen den Weg über die Hand, weil mit dem Löffel trotzdem noch zu viel Salz aufgenommen wird.
Die meisten Streuer eignen sich für die groben Salze meist nicht.
Auf einer Tafel kann man ruhig mehrere Gefäße stellen. Ganz so unhygienisch finde ich es nicht, glaube nicht, dass sich besonders viele Bakterien auf dem Salz wohl fühlen.
Moin,
den Salz-Trend hat m.E. mal wieder der Schuhbeck in Gang gesetzt. Zum Teil hat er ja recht, zum Teil übertreibt er ganz schön. Wohl auch aus Selbst-Marketinggründen.
Doch dem Vernehmen nach, ich sprach mit einem seiner Köche, mixt er alle Gewürz- und eben auch Salzkreationen wirklich selbst, spielt mit Geschmäckern, legt Wert auf die besten Zutaten, definiert ganz genau wie was schmecken und aussehen soll - und gefertigt wird es dem Vernehmen nach dann von der grossen Gewürzmühle Fuchs.
Doch ob die Schuhbeckschen Kreationen auch Auswirkung auf die übliche Standard-Massenware von Fuchs haben ist mir unbekannt.
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