Rosenkohlpüree
Von Claudia am Jan 13, 2007 | In Dampfgarer / Steamer, Vegetarisches, Beilagen
Ein Herz für Rosenkohl. Als Kind mochte ich ihn eigentlich nur roh und hatte meinen Spaß daran, die einzelnen Blättchen abzurupfen. Den gekochten Kohlköpfchen konnte ich nichts abgewinnen. Das hat sich mittlerweile geändert. Komischerweise wird Rosenkohl in Kochbüchern - verglichen mit anderen Kohlarten - geradezu stiefmütterlich behandelt.
In den ganzen Büchern der gehobenen Küche (Lea Linster, Michel Roux, Gordon Ramsay, Daniel Boulud, Jamie Oliver, etc) wurde ich nicht fündig auf der Suche nach einem Rosenkohlrezept. Lediglich Marianne Kaltenbachs "Kreativ Kochen" führte ein Rezept für Rosenkohlpüree zutage. Das Buch, das ich noch in einer mittlerweile nicht mehr erhältlichen DTV-Version besitze, kommt ohne große Fotos aus, ist aber für Leute mit Phantasie eine gute Quelle für Rezepte jeder Art. Für Basics genauso wie für etwas aufwändigere Mahlzeiten.
Die Schweizer Köchin kocht den Kohl in Bouillon und streicht ihn hinterher durch ein Sieb. Von "Durchs-Sieb-Streichen"-Aktionen war ich noch nie ein großer Freund, das war mir immer - Himbeeresauce ausgenommen - immer zu viel Schweinkram. Ich habe den halbierten Rosenkohl in den Dampfgarer gegeben: gelochter Einsatz, 100 Grad C und ab dafür für 12 Minuten. In der Zwischenzeit habe ich eine Schalotte fein gewürfelt und in gesalzener Butter angedünstet. Gesalzene Butter eigentlich nur deshalb, weil noch etwas da war, sonst hätte ich "normale" Butter genommen und den Rosenkohl dann gesalzen. Den gegarten Rosenkohl dann in den Topf gegeben und kurz mitgedünstet. Etwas Sahne hinzu und das ganze mit dem Pürierstab püriert. Durch die Sahne wird das Püree schön cremig, ich habe es allerdings nicht ganz fein püriert, damit es nicht ganz so breiig wurde. Wer es nachkochen möchte: Am Anfang nicht zu viel Sahne dazugießen, sonst wird das Püree unter Umständen zu flüssig. Ein wenig grüne Farbe hätte dem Rosenkohl gut gestanden, doch leider habe ich beim Putzen des Kohls zu viele grüne Blätter entfernt, so dass der Rest nur noch gelb-grünlich war.
Optisch habe ich mit Pürees ein Problem. Die sehen einfach immer nach Brei aus. Abhilfe schuf in diesem Falls die Herzform. Das Püree ließ sich prima reinfüllen, leicht zusammendrücken, und die Form ließ sich leicht entfernen. Für eine normale Beilage wäre das Herz etwas zu groß gewesen, aber es gibt ja diverese runde Dessertringe, die kleiner sind.
Anders als Frau Kaltenbach, die an das Püree nur Salz und Pfeffer gegeben hat, habe ich es noch mit etwas geriebener Muskatnuss und einer Prise Zucker abgeschmeckt. Eine leckere Beilage. Kann ich mir gut zu Braten oder feisten Geflügelbraten vorstellen.
Mehr Rosenkohl-Rezepte:
Rosenkohl mit Zitronen-Vinaigrette (nach einem podcast von Martha Stewart)
Pfannengerührten Rosenkohl
Rosenkohl-Maroni-Gemüse (nach Vincent Klink)
Rosenkohlsuppe
Rosenkohl-Tarte
Gerösteter Rosenkohl
2 Kommentare
Mein Lieblingskoch Gary Rhodes hat da schon 'was auf Lager. Allein es fehlt die Zeit zum Nachkochen.
Von Gary Rhodes habe ich leider noch kein Buch. K?nnte wohl bis an mein Lebensende Kochrezepte aus Kochb?chern ausprobieren, ohne ein Rezept doppelt zuzubereiten ;-)
« Resteverwertung Gewürzmischung | Scallops with rosemary in prosciutto » |