Desserts - nicht nur für Weihnachten
Von Claudia am Dez 22, 2009 | In Süßes, Alltagsküche, Weihnachtsrezepte, Nachtisch, Winter
Weihnachten soll es ja immer etwas Besonderes sein. Auch beim Nachtisch. Mit einem Desser zu beeindrucken ist gar nicht so schwer - und dabei sind einige Dessert richtig einfach zuzubereiten. Hier kommen Dessert-Vorschläge für die Feiertage - auch last minute noch machbar.
Erste Regel für das Weihnachtsdessert: Wer selten Dessert zubereitet, sollte sich selbst nicht überfordern. Sie wollen ja auch noch einen Feiertag haben und nicht die ganze Zeit zittern, ob auch alles klappt.
Die einfachsten Desserts für mich sind Panna-Cotta-Desserts. Man kann sie gut vorbereiten, man kann sie schön auf Dessertteller stürzen, aber man muss nicht - sie machen auch in kleinen Weck-Gläser oder Sektschalen eine gute Figur.
Spektakulär im Geschmack ist die Espresso-Panna-Cotta, die so strahlend weiß ist und doch unglaublich intensiv nach Espresso schmeckt. Der Trick: Die Kaffeebohnen ziehen lediglich in der Sahne. Ebenfalls verwirrend: Panna Cotta mit Espresso-Gelee. Hier können Sie mit Espresso-Tassen spielen - nichts muss gestürzt werden. Noch eine Kaffee-Spielerei: Servieren Sie Panna Cotta im "Latte-Macchiato-Stil" - schmeckt fast wie das Getränk, nur cremiger. Wer Marzipan liebt, wird diese Panna Cotta lieben: Mandel-Panna-Cotta. Mit leckerem Mandel-Krokant. Der Krokant passt natürlich auch zu einer Vielzahl anderer Dessert. Etwas Knuspriges ist immer eine gute Beigabe für cremige Desserts.
Kaffee-Geschmack ist nicht so ganz Ihrer? Sahne lässt sich auch herrlich mit anderen Zutaten aromatisieren. Mit Zitronengras bekommt die cremige Panna Cotta einen frischen Kick. Sehr genial fand ich das Rezept aus einem Hotel-Atlantic-Rezept: Rosmarin-Lavendel-Panna Cotta mit einem erfrischenden Salat aus Himbeeren mit Zitronenthymian.
Frische Früchte sind momentan Mangelware, deshalb dürfen Sie bei der Panna Cotta mit Heidelbeeren ruhig auf Tiefgefrorenes zurückgreifen. Lässt sich - wie eigentlich bei Panna Cotta immer - gut vorbereiten. Eine Variante der Panna Cotta ist die Brandy-Sherry-Vanille-Creme: Recht hochprozentig, aber unglaublich lecker.
Eine Creme, die sich ebenfalls gut vorbereiten lässt, aber dafür einen Bunsenbrenner voraussetzt, ist die Creme brûlée. Besonders lecker umschmeichelt die kühle Creme mit der knackingen Karamellschicht die Zunge, wenn man einen süßen Kontrapunkt setzt: Als Crème brûlée mit Himbeeren. Lecker schmeckt sie auch mit Heidelbeeren oder pur in kleinen Porzellanlöffeln serviert. Recht erfrischend ist Crème brûlée auch mit Mango.
Tipps zum Umgang mit dem Bunsenbrenner habe ich hier zusammengefasst.
Ebenfalls gut vorzubereiten: Crème Caramel. Diesen Klassiker können Sie am Tag vorher zubereiten - sollten sie auch. Spätestens aber am morgen vor dem Servieren zubereiten.
Kommen wir zum 2. großen Weihnachtsthema: Schokoladen-Desserts. Kaum jemand, der bei Schokolade nein sagt. Ganz klassich mit einer Mousse au Chocolat (bei mir nach Meister-Pâtissier Pierre Hermé) oder eine Schokoladen-Mousse in Anlehnung an Paul Bocuse: Mousse au chocolat mit Butter. Egal, für welche Mousse Sie sich entscheiden, beide schmecken auf mit Amarenakirschen.
Großen Eindruck schinden können sie mit den Moelleux au chocolat. Das sind kleine warme Schokoküchlein mit flüssigem Schokoladen-Kern. Dass die Mitte flüssig bleibt, der Rest aber kuchen-like, dafür sorgt das Vorgefrieren der Ganache-Füllung.
Ebenfalls zum Angeben: Espresso-Sabayon mit Orangen-Waffeln. Dieses Rezept erfordert allerdings einige Zeit bzw. Übung. Ohne jemals zuvor Sabayon gemacht zu haben, würde ich von einer Premiere an Heiligabend abraten.
In an Lehnung an einen Klassiker: Crêpes mit Orangen und Maracuja (Crêpes-Grundrezept hier). Das ist allerdings eher ein Rezept für den 1. oder 2. Weihnachtsfeiertag und vielleicht auch eher für den kleinen Kreis, denn die hauchdünnen Pfannkuchen wollen ja auch gebacken werden. Das lässt sich nicht vorbereiten.
Schön leicht schmeckt der französische Klassiker "Iles flottantes" - pochierte Eiweißnocken in einem Meer aus Vanillesauce, garniert mit etwas Karamell.
Sie bleiben klassisch bei Eis als Nachtisch? Wie wäre es denn mit einer verführerischen Karamellsauce? Auch die lässt sich gut vorbereiten und kann mit zusätzlicher Sahne bis zur gewünschten Konsistenz verdünnt werden. Und wenn das zu süß ist, verfeinert auch die Grappa-Honig-Sauce mit Rosinen Ihre Eiscreme.
Wer gern selbst Eis machen möchte, kann auf ein einfaches Eis-Rezept von Lea Linster zurückgreifen: Das Soufflé Hilda.
Tiramisu ist seit den 80er-Jahren ein Dessert-Klassiker hierzulande. Die großen flachen Schüsseln fand ich immer sehr unappetitlich, weil sich die Tiramisu so schlecht aufteilen lässt (es sei denn, man friert sie kurz an). Mein Tipp: Servieren Sie Tiramisu doch einfach im Glas. Wie etwa hier die Himbeer-Tiramisu - die funktioniert auch mit Tiefkühl-Himbeeren.
Bereiten Sie Heiligabend etwas Asiatisches zu? Dann ist natürlich die gebackene Banane mit Honig als Nachtisch nicht nur ein Klassiker, sondern fast ein Muss.
Etwas zu kurz kam bislang das Thema Eis und Halbgefrorerenes: Mein Ballymaloe-Examens-Dessert war Zabaglione Semi Freddo - auch ohne den frischen "Italian Fruit Salad" lecker.
Wer ganz auf Sahne, Eier und die ganzen hoch kalorienhaltigen Desserts verzichten möchte, dem sei das Rezept für mazerierte Orangen ans Herz gelegt. Wenige Zutaten (Orangen, Blutorangen, Zitrone, Zucker), grandioses Geschmackserlebnis.
So, einen Klassiker gibt es jetzt noch von mir als Nordlicht: Hamburger Rote Grütze. Steht hier auch zur Weihnachtszeit bei so mancher Familie hoch im Kurs. Natürlich mit gefroreren Früchten, die man im Sommer selbst gepflückt hat.
Ich hoffe, es war auch für Sie das passende Weihnachtsrezept dabei. Ich wünsche gutes Gelingen!
11 Kommentare
Liebe Claudia
das beseitigt einige meiner größeren Schwächen im Bereich Desserts. Heute hab ich noch beim Aufräumen des Kochbuchregals gedacht, dass ich mal ein vernünftiges Dessertkochbuch brauche. Nun brauche ich es nicht mehr ;)
Hmmm - das sieht mal wieder gut aus. Panna Cotta wird es bei mir auch geben. Aber die klassische Variante, nur mit einem Schuss Orangen-Likör. Und dazu ein Kompott aus Orangen-Filets und Kumquats.
@Martin: Ich wäre doch sehr dafür, dass Du Dir auch noch ein Dessert-Buch anschaffst und fleißig daraus Desserts zauberst. Ich brauch' doch auch Inspiration! :-)
@Ute-S: Panna Cotta ist auch großartig. Hast Du mal dieses Rezept von lamiacucina für mazerierter Orangenfilets gelesen? Das werde ich zur Abwechselung mal ausprobieren.
http://lamiacucina.wordpress.com/2007/03/01/arance/
So einen Zusammenfassung ist schön als Ideengeber. Nach unserem Weihnachtsfondue werden wir aber lieber auf ein Dessert verzichten. Die mazerierten Orangen kann ich nur empfehlen, die mache ich auch wieder. Ein schönes Weihnachtsfest und ein gutes neues Jahr wünsche ich dir.
Als erstes möchte ich Dir mal ein ganz dickes Lob für diese tolle Seite machen. Die Bilder sind so ansprechend, dass man am liebsten direkt in den Bildschirm beißen würden (mache ich natürlich nicht *hehe*).
Aber kannst du mir sagen, ob du das Rezept (mit Erdbeere und rotem Spiegel), für das Foto oben, ganz links auch auch auf deiner Seite veröffentlicht hast. Konnte es nicht finden.
LG
Andrea
Schoene Bilder! Danke fuer den Einblick. Da wuerde ich auch gern einmal kochen.
LG
MIA
Cool, there may be truly some good factors on this put up some of my friends may well discover this related, will send them a link, many many thanks.
Wunderschöne Rezepte und die Fotos sind Spitzenklasse, hast Du die selbstgemacht?
Meine Favouriten für Weihnachten sind übrigens der "Mohr im Hemd" und anstelle des "Mousse o Chocolat" gibts bei uns immer stimmig die traditionelle Variante mit Lebkuchen.
Hallo! Habe erst seit kurzer zeit eine Küche aber jetzt werde ich da nicht so schnell raus kommen :) danke für soviel tolle Inspiration!! Liebe Grüße aus Hessen
Moah, das klingt ja alles echt lecker. Ich liebe ja Panna Cotta über alles, aber diese Vielfalt find ich überwältigend. Aber habt ihr schon mal Tiramisu im Glas probiert?
http://urlaubsziel-italien.de/2012/09/beeren-tiramisu-im-glas/
Schmeckt zu Weihnachten ebenso, wie jetzt im verschneiten Frühling bzw. zum Osterfest :)
LG
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