Dundee Cake
Von Claudia am Nov 30, 2009 | In Kuchen & Kekse, Weihnachtsrezepte, Klassiker
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Dundee Cake habe ich schon öfters gebacken. Dieser Dundee Cake entstand im Rahmen eines "bake-a-long" - einer Internetveranstaltung, bei der einer Schritt-für-Schritt erklärt, was als nächstes zu tun ist. Das ist nicht ganz unproblematisch ...
Dan Lepard, Bäcker, erfolgreicher Kochbuchautor und Autor für den britischen Guardian, hatte die Zutaten vorgegeben und auch schon vor dem vereinbarten Startzeitpunkt die Mengenangaben veröffentlicht. Butter mit Zimmertemperatur, etwa. Und so war ich dann doch erstaunt, als er zu einem Drittel geschmolzene Butter verarbeitete, mich aber in den Kommentaren dann beruhigte und meinte, dass die Mikrowelle nur bei Kühlschrank-kalter Butter notwendig wäre.
Das nächste Missverständnis: 375 g dried fruit. Ich kramte also Aprikosen, Rosinen, Datteln und Kirschen zusammen. Auf dem später veröffentlichten Bild sah man dann vor allem auch viel Zitronat und vor allem, war alles klein gewürfelt. Das hätte mir im Vorfeld recht viel Zeit erspart und so habe ich von meinen getrockneten Früchten wieder einige Aprikosen und Datteln entfernt und durch Zitronat und Orangeat ersetzt.
Es war insgesamt sehr müßig, dem bake-a-long zu folgen, weil die Anweisungen immer recht zeitversetzt kamen, ich aber gleichzeitig nicht ahnen konnte, was als nächstes kommt, etwa, dass die blanchierten Mandeln erst nach der Hälfte der Backzeit auf den Kuchen kamen - nicht schon vor dem Backen wie in vielen Dundee-Cake-Rezepten.
Zwischendurch habe ich dann immer wieder einzelne Phasenphotos gemacht und gebloggt. Unglaublich arbeitsintensiv, da der Kuchen mit Unterbrechungen locker über 2 Stunden im Ofen war - von einem Nachmittagskuchen konnte keine Rede sein.
Einige kleine Kniffe konnte man aus den Anweisungen mitnehmen: Etwa wie man Backpapier gleich mehrfach zuschneidet oder wie man einen Dundee Cake kurz vor Ende der Backzeit mit einer Mischung aus Milch und Zucker glasiert - ohne dass man hinterher eine richtige Glasur vermuten würde.
Insgesamt: Es hat schon Spaß gemacht und vor allem ist das Rezept sehr klasse, herrlich aromatisch schon im Duft. Der erste Geschmackstest: hervorragend fruchtig, nussig - einfach lecker. Die Mandeln auf dem Kuchen glänzen durch das Bespinseln mit der Milch-Zuckermischung sehr schön, außerdem sind sie durch die lange Backzeit toll geröstet, sodass sie leicht nach gebrannten Mandeln schmecken.
Aber natürlich muss der schottische Dundee Cake jetzt noch weiter durchziehen ...
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Hier das Dundee-Cake-Rezept mit meinen Anmerkungen:
Zutaten
175g unsalted butter, softened, or dairy-free margarine (if it comes directly out of the fridge you can microwave it for 1 minute, depending on your microwave. The butter shouldn’t be completely melted)
150g Zucker, plus 1 EL für das spätere Bepinseln des Kuchens
Fein geriebene Schale einer Bio-Orange
250g Mehl
3 große Eier
100g britische Orangenmarmelade oder Aprikosenmarmelade (ich habe "Marmelade" genommen)
100g gemahlene Nüsse (Mandeln, Haselnüsse oder Walnüsse) (ich habe Mandeln genommen)
375g gemischte, getrocknete Früchte nach Belieben (bei Dan Lepard war auch Zitronat dabei, deshalb habe ich später umgeschwenkt und außer Aprikosen, Datteln, Rosinen und Kirschen auch noch ca. 80 g (ingesamt) Orangeat und Zitronat zugefügt. Alles muss natürlich fein gewürfelt sein.)
200g kandierte Belegkirschen (ich hatte nur 100 g, im Rezept stand aber, dass weniger ebenfalls möglich sei)
1 TL Backpulver
100g blanchierte Mandeln zum Belegen.
Das wird außerdem benötigt: Backpapier, eine 20cm runde oder 18cm quadratische, hohe Kuchenform, bei mir war es eine 17cm Auflaufform. Außerdem: Backpapier, Alufolie, zum Schluss ca. 1 EL Milch.
Die weiche Butter und den Zucker mit einem Rührgerät schaumig rühren, dann Orangenschale und ca. 1/3 des Mehls unterrühren.
Die Eier eins nach dem anderen einrühren, dann die Marmelade zufügen.
Nun kommen die gemahlenen Nüsse hinzu, dann der Rest des Mehls und das Backpulver.
Nun die Trockenfrüchte und die kandierten Kirschen gut unterrühren, das geht am besten mit einem Teigspatel.
Eine 20cm-Form mit Backpapier auskleiden, dabei nicht einfach das Papier hineinkrüscheln, sondern einen dicken Streifen für den Rand nehmen und einen runden Kreis für den Boden ausschneiden. Meine Form war recht dick und so habe ich unten nur eine Schicht Backpapier gelegt. Dan Lepard sagt in seiner Video-Anleitung, dass er ruhig mehrere Lagen nimmt. Aber er hatte auch eine dünnwandige Form. Bei langen Backzeiten schützen zusätzliche Schichten Backpapier vor dem Anbrennen und Austrocknen.
Den Teig in die Form geben und oben glatt streichen. Ging bei mir am einfachsen mit einem feuchten Teigspatel.
45 Minuten backen bei 170° C. Dann die Form aus dem Ofen nehmen und den Kuchen mit den blanchierten Mandeln dekorieren.
Den Kuchen dann für weitere 60-90 Minuten bei nur noch 150°C backen. Mit einem Holzstäbchen testen, ob der Kuchen schon durch ist. Bleibt noch viel Teig an dem Holzstäbchen, dann einfach noch weiter backen.
Einen Esslöffel Milch mit einem Esslöffel Zucker (ich habe Puderzucker genommen) vermischen und mit dieser Mischung den Kuchen bespinseln.
Weitere 10 Minuten backen.
Vor dem Anschneiden gut auskühlen lassen, sonst krümelt er zu stark. Am besten schmeckt er, wenn er gut durchgezogen ist.
8 Kommentare
Ein wunderbarer Blog! Hat mir wirklich gefallen =)
Und diesen Dundee-Cake werd ich mal backen. der zumindest versuchen. Und wenn ichs hinkrieg - werd ich damit meine Freundin überraschen =)
Der sieht ja herrlich aus! Mal schaun ob ich ihn hinkriege
Sieht lecker aus.:) Kenne diesen Kuchen noch gar nicht, aber ich würde kein Zitronat verwenden. Das Zeug kann ich einfach nicht essen...
Schön! Sieht total lecker aus. Ich wollte so gern mitbacken, aber hatte keine Zeit.
@DonSanchez: Die Freundin wird begeistert sein :)
@Heidi: Ach klar, bekommst Du das hin!
@Moni: Erstaunlich, wie sich die Geister am Zitronat scheiden. Man kann es übrigens auch ganz fein häkseln.
@Daniel: Es hat insgesamt sehr lange gedauert. Hat zwar Spaß gemacht, aber ich war bis in den Abend beschäftigt.
@claudia Danke für den Tipp... vielleicht versuche ich es irgendwann nochmal, aber ich befürchte es liegt nicht nur am "Mundgefühl" sondern auch am Geschmack
Danke für das Rezept und Anmerkungen!
Ich habe leider keine passende runde Form gehabt und deshalb eine rechteckige Brotbackform verwendet. Einziger Nachteil: die Wölbung fällt etwas größer aus und der Kuchen reißt etwas auf. Dem Geschmack hat es jedenfalls nicht geschadet. Außerdem hatte ich keine kandierten Kirschen zur Verfügung, ich habe dann zum einen den Früchte-Mix mit Zitronat, Orangenat und dem "roten Etwas" verwendet, zusätzlich habe ich 150gr getrocknete Kirschen genommen. Zudem lagen noch einige getrocknete Feigen herum, die ebenfalls ihren Weg in die Teigmischung fanden.
Das ist das Rezept, über das ich vor einer gefühlte Ewigkeit auf deinen Blog aufmerksam geworden bin und mittlerweile viel nachgekocht/gebacken habe. Den Dundee Cake habe ich allerdings nie probiert - bis heute. Da schließt sich der Kreis. ;-)
Aussehen tut er schon mal fantastisch, jetzt muss er nur noch schmecken. :-)
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