Cottage Pie
Von Claudia am Nov 13, 2008 | In Aus fremden Küchen, Fleisch, Klassiker, Käse, Herbst, Winter, Landleben
Nach ihrem Lieblingsgericht befragt, erklärte meine damalige britische Mitbewohnern: "Cottage Pie". Das sagte mir nix und sie erklärte, dass es Kartoffelbrei mit Käse überbacken sei. Gegessen haben wir Cottage Pie damals nicht, weil meine Mitbewohnerin nicht wußte, wie man ihn macht - sie kam gerade von der Schule und kannte nur Schulessen und das, was ihre Mutter kochte. An ihr Lieblingsgericht musste ich neulich denken. Cottage Pie in seiner ursprünglichen Form waren wohl wirklich nur zerstampfte, überbackene Kartoffeln - auch Shepard's Pie genannt. Mein Cottage Pie ist etwas moderner, aber nicht minder reichhaltig.
Im Grunde wird dafür ein Ragu gekocht, wie man es auch von der Sauce Bolognese kennt. Dieses Ragu wird in eine Auflaufform gegeben und mit Kartoffelpüree bedeckt. Darauf kommt dann eine ordentliche Portion geriebenen Käses. Ich habe auf die Kartoffeln noch ein paar fächer-artig aufgeschnittene Frühlingszwiebeln gegeben, damit das Mahl nicht so gnadenlos belanglos aussieht. So liegen denn die wahren Werte des Cottage Pies auch nicht in der Optik. Der Geschmack hängt in weiten Teilen von der Würzleistung des Kochs ab - also nicht zu zimperlich sein! Ich habe als kleinen Twist etwas Zimt ins Ragu gegeben - sehr lecker!
Ein rustikales Essen für trübe Herbst- und Winterabende, dass mich ein wenig an Lasagne erinnert. Nur mit Kartoffeln eben.
Nachtrag: Rund 24 Stunden nach dem Backen kann man mit den Scones Fenster einwerfen...
Großbritannien-Tipps
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Hier das Rezept
========== REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v1.2
Titel: Cottage Pie
Kategorien: Hack, Britisch, England, Kartoffeln
Menge: 4 Personen
3 Essl. Olivenöl
1 Zwiebel; fein gewürfelt
1 Stange Sellerie; kleingeschnitten
2 Möhren: in kleinen Würfeln
2 Knoblauchzehen; fein gewürfelt oder gepresst
500 Gramm Rinderhack (oder Lammhack)
1 klein. Dose Tomaten
2 Frühlingszwiebeln
2-3 Tropfen Tabsaco
1/4 Teel. Zimt
125 ml Wein (weiß oder rot)
Gemüsebrühe; Menge nach Bedarf, ca. 200 ml
Salz
Pfeffer
======================= KARTOFFEL-TOPPING =======================
1 kg Kartoffeln
50 ml Milk
80-100 Gramm Cheddar Käse; grob geraffelt
2 Essl. Geriebener Parmesan
============================ QUELLE ============================
Eigenkreation
-- Erfasst *RK* 13.11.2008 von
-- http://www.foolforfood.de
Kartoffeln schälen und gar kochen. In der Zwischenzeit Zwiebeln, Sellerie, Knoblauch und Karotten in dem Öl andünsten. Rinderhack zugeben und bräunen lassen. Mit Wein und zunächst wenig Brühe ablöschen. Tomaten zugeben. Falls die Masse zu trocken ist, noch Brühe zugeben. Ca. 10 Minuten bei schwacher Hitze Köcheln lassen. Mit Tabasco, Salz und Pfeffer würzen.
Kartoffeln kurz abdämpfen lassen und entweder zerstampfen oder durch eine Kartoffelpresse geben. Mit Milch zu einer glatten Masse rühren. Salzen. Bei Bedarf noch etwas Milch zufügen.
Die Hack-Mischung in eine Auflaufform geben und mit dem Kartoffelbrei bedecken. Frühlingszwiebeln in Streifen oder in große Abschnitte schneiden und auf dem Püree verteilen. Mit Cheddar und Parmesan bestreuen und knapp 30 Minuten bei 190-200 Grad im Ofen überbacken.
Anmerkung Claudia: Bei Bedarf mehr Käse - kann nicht schaden ;-)
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9 Kommentare
Ich finde... tolles Rezept. Aber... ein bisschen schwer oder...Grüsse
Dann hatte ich ja Glück, dass meine englischen Studienfreundinnen (die sich unter anderem meine kulinarische Bildung zum Ziel gesetzt hatten) mir bereits die Edelvariante vorsetzten. Es hieß, das sei eine klassische Resteverwertung, auch von Bratenresten.
@kaltmamsell: Meine Mitbewohnerin hatte sich auch vorgenommen mehr zu kochen - war aber insgesamt eher damit zufrieden, bekocht zu werden. ;-)
oh, das muss ich machen. genau richtig für mich ;-) ach ja... hachis parmentier... ich finde cottage pie schöner!
Das hört sich wunderbar nach Comfort-Food für verregnete Sonntage an, dass muss kein optisches Highlight sein ;-)
Hallo liebe Claudia,
das klingt wunderbar und ein richtig schönes, deftiges Winterrezept. Vielen Dank dafür!
Grüße
Aunt Meggie von www.aunt-meggie.de
Kenn ich auch aus England, sehr lecker! Am besten gefiel mir allerdings die Ökovariante mit Tofu und Nüssen aus einem Londoner Hausbesetzercafe.
Das werde ich heute Abend gleich ausprobieren - es ist kalt, und uns verlangt es nach einem beruhigenden Abendessen.
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