Pesto genovese - Basilikumpesto
Von Claudia am Sep 5, 2006 | In Aus fremden Küchen, Ans Eingemachte, Pasta, Vegetarisches, Saucen, Käse, Sommer
Spaghetti mit Basilikum-Pesto (Pesto genovese) gehört für mich zu den schnellen Gerichten, die man auch machen kann, wenn die Zeit knapp ist. Einfach Nudeln kochen, notfalls die super-dünnen Spaghetti: Capellini brauchen nur 3 Minuten! Dazu einfach ein wenig Pesto, Parmesan und optional noch Pinienkerne. Fertig. Am besten schmeckt mir Pesto allerdings ganz frisch. Das dauert aber auch keine Ewigkeit.
Frisches Pesto hat eine hellgrüne, satte Farbe. Nicht zu vergleichen mit gekauftem Pesto aus dem Glas. Davon mal abgesehen, dass die Farbe - wie auch bei selbstgemachtem, das schon länger lagert - nicht mehr so schön ist, ist das Aroma von frischem Pesto um Klassen besser. Das liegt nicht nur an der Frische des Basilikums, sondern auch an den Zutaten. Bei mir kommt zum Basilikum nur gutes Olivenöl, Parmesan, Pinienkerne, Knoblauch und Salz. Gekauftes Pesto aus dem Supermarkt listet häufig Zutaten auf, die dort nix zu suchen haben: Sonnenblumen- oder Cashewkerne statt Pinienkerne, Schafskäse statt Parmesan und fades Sonnenblumenöl statt Olivenöl. Nix für mich.
Ich habe vor zig Jahren mal versucht, Pesto traditionell im Mörser herzustellen. Nur so viel: Seitdem nehme ich den Pürierstab. Bei den Mengenangaben tue ich mich schwer, da ich Pesto immer "nach Gefühl" herstelle. Das fährt bei mir allerdings nie zu Diskussionen à la Loriot ...
Im Sommer kaufe ich Basilikum bundweise auf dem Markt. Zwei Bund ergeben eine stattliche Menge. Dazu gebe ich ordentlich Olivenöl. Das ist meist erst einmal knapp 100 ml. Hinzu kommen eine knappe handvoll gerösteter Pinienkerne (sollten aber schon abgekühlt sein!), geriebener Parmesan und eine Knoblauchzehe. Man kann auch zwei nehmen, ich empfinde den Knoblauch dann allerdings als zu dominant. Dazu dann nicht zu zaghaft Fleur de Sel oder anderes Meersalz, z. B. Maldon Salt oder Cornish Seasalt. Wenn das Pesto dann zu dick ist, gebe ich etwas Olivenöl dazu bis es die für mich richtige Konsistenz hat. Pesto hält sich prima im Kühlschrank. Dabei sollte man darauf achten, dass man das Pesto immer mit etwas Olivenöl "abdeckt". Die Oberfläche sollte immer von Olivenöl bedeckt sein, sonst besteht die Gefahr, dass das Pesto schimmelt.
Ganz klassisch gehört diese Kräuter-Öl-Paste natürlich auf Nudeln. Ich mag einen Klacks davon mit Sahne verrührt aber auch auf Tomatensuppe oder als zusätzlichen Kick bei Pfifferlingen.
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19 Kommentare
Just die Tage noch mit meiner Freundin ?ber unser in den n?chsten Tagen anstehendes Pesto gesprochen. Dabei haben wir im TV einen Bericht ?ber Pasta gesehen, dort sagte der Moderator, dass man auch gut Cashewkerne statt Pinienkerne nehmen kann. Jetzt bringst du mich durcheinander. Warum nur?
Nat?rlich kannst Du auch Cashewkerne nehmen. Ich finde aber, dass die nix in einem klassischen Pesto zu suchen haben. Ausprobieren kann man dann das nat?rlich, da spricht nix dagegen. Bin gespannt, wie es Euch schmeckt.
Cashews sind halt wesentlich billiger als Pinienkerne. Aber ebenso wie Sonnenblumenkerne haben sie in einem Pesto nix verloren. Ich mache meines exakt so wie Du, Claudia. Und wer jemals selbstgemachtes Pesto gekostet hat, sollte eigentlich f?r das Zeug aus den Gl?sern verloren sein. Allein der Geruch. Igitt. Hohen Suchtfaktor hat auch das Pesto rosso, das ich mir ab und zu mache. Eingeweichte getrocknete Tomaten, Chili, Knobi, frischer Thymian, Pinien, Parmesan und ?l. Aber da trage ich bestimmt Eulen nach Athen, wenn ich das hier erz?hle...
Hallo Claudia,
die Zeitschrift Saison aus der Schweiz hat ?ber deine Seite geschrieben. Vielleicht wei? du es ja schon, ich habe es gerade gelesen. Ich wollte Dir Bescheid geben, falls du es doch nicth wissen solltest.
Liebe Gr??e
@Gabriele: Rezepte von Liebhabern frischen Pestos sind mir immer willkommen! Ich habe Pesto rosso bislang noch nicht selbst gemacht. Dein Rezept werde ich auf jeden Fall einmal ausprobieren. Habe es bislang immer lose auf dem Markt bei den Pastafrauen gekauft. Nimmst Du frische oder getrocknete Chili?
@dilek: Vielen Dank f?r den Hinweis und die weiteren Infos per Mail!
So, meine Lieben: Wir haben auf euer anraten heute doch noch Pinienkerne f?r unser "erstes eigenes" Pesto gekauft und es wird gerade zubereitet. ;-) Vielen Dank
Ich mag' auch, ganz untraditionell, Pesto mit Walnuessen und Cilantro :-)
Ich habe das Pesto lange so gemacht wie Du, bis ich in einem kleinen genueser Familienrestaurant des besseren belehrt worden bin:
Anstelle alles mit Basilikum zu machen, nimmt man einen Bund glattbl?ttrige Petersilie. Das Pesto wird dadurch etwas abgeschw?cht und feiner. Weiter kommt noch etwas Ricotta hinzu, so erh?lt das Pesto die wundersch?ne hellgr?ne Farbe!
Genau so wird es im Spezialit?ten-Handel in und Rund um Genua verkauft! Mal ausprobieren lohnt sich!
Das h?rt sich interessant an. Die Variante mit frischem Ricotta stelle ich mir frisch ganz lecker vor. Allerdings ist das dann kein Pesto, dass man auf Vorat zubereiten kann. Auf einen Rest vom Pesto kann man sonst prima etwas Oliven?l geben und es h?lt sich gut im K?hlschrank.
@claudia: Genau das ist zum frisch geniessen! Ich mache ?fters auch auf Vorrat Pesto und gebe 3-4 EL Ricotta kurz vor dem Servieren dazu. ?br. sollte man 1-2EL "Teigwaren"wasser nicht vergessen. Macht alles noch etwas geschmeidiger.
Wir habe Unmengen von Basilikum im Garten. Hat jemand eine idee, wie sich das pesto noch l?nger haltbar machen l?sst?
@Eva: Gut mit ?l bedeckt und ohne "Pesto-Schlieren" oberhalb des ?lspiegels h?lt sich das Pesto ja schon einige Zeit. Andere M?glichkeit: das frische Basilikum einfrieren. Einige Zweige kann man auch zum Aromatisieren von ?l nehmen. Das f?llt mengenm??ig aber nat?rlich nicht so ins Gewicht. Ganz andere M?glichkeit: Gaaaanz viel Pesto zubereiten und viele Freunde zu einem gro?en Pasta-Abend einladen. Oder das Pesto in viele kleine Gl?schen f?llen und verschenken.
Pesto mach ich genau wie von Claudia beschrieben.
Und wenn etwas ?brig bleibt (meist bleibt etwas ?brig, weil ich immer immer zuviel mache :) ), dann kann man aus den Nudeln, Pesto und einigen Zutaten nach Geschmack (Tomaten etc.) einen hervoragenden Nudelsalat zaubern.
Meine Mutter und ich machten ein Basilikumpesto mit nat?rlich Basilikum, Oliven?l, Knoblauch, Salz und Pastinaken. Die Gl?ser f?llten wie 3/4 voll. Meine Mutter lagerte es in ihrer Vorratskammer und ich meine im K?hlschrank. Meines explodierte eine Woche sp?ter. Meine Frage: Was haben wir falsch gemacht!
an alle Kocfhfans. Die Frage war, wie mache ich Pesto haltbar?
Ich bewahre mir immer die kleinen Gläser auf, um Marmelade ect. einzukochen. Nun habe ich es auch mal mit Pesto versucht. Also Pesto fertigstellen in kleine Gläser füllen und dann in einem Dampfdrucktopf, das Wasser vorher zum Kochen bringen, hineinstellen und dann nur kurz ca. 2 min. unter Druck erhitzen.So ist dann die Pesto konserviert. Farbe und Geschmack bleiben erhalten. Viel Erfolg.
Wollte euch nur meine Erfahrung mitteilen: Die Pesto mit Basilikum haelt sich im Glas abgedeckt mit Olivenoel im Kuehlschrank fast unbegrenzt. Hab das ausprobiert. Keinerlei Unterschied festgestellt.
Pesto haltbar machen
Ich friere mir das Pesto einfach ein. Hab nicht das Gefühl, dass es in irgendeiner Weise an Qualität verliert. Wenn man es gleich beim Zubereiten in Gläser abfüllt, kann man es obendrein als Geschenk-auf-den-letzten-Drücker verwenden.
Köstlich! Ich habe meinen zu Bäumen mutierten Basilikum "gefällt" und ihn in "Pesto aus den grünen Riesen" verwandelt.
Alle waren begeistert. Danke für den Tip! Der kam gerade richtig!
Herzliche Grüße, Juli
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