Warum immer nur Kartoffeln?
Von Claudia am Mai 19, 2006 | In To die for, Partyfood
Kartoffeln, Reis, Nudeln. Ohne diese Stärkebeilagen ging und geht in den meisten deutschen K?chen nix. Ebenso wie sie "Wurst nie ohne Brot" essen konnte, behauptete meine Ur-Oma immer, sie känne Fleisch nicht ohne Kartoffeln essen. Solche Essengewohnheiten sind tief verwurzelt. Nix gegen Kartoffeln, Reis und Nudeln als Beilagen, aber ab und an darfs doch auch was anderes sein, oder?
Auf einer Party gab es neulich zu Lammrücken (in feine Kotelettes geschnitten, mit freipräpariertem Knochen) Polentacrèpes, die ich zunächst für normale Crèpes gehalten hatte. Die Crèpes waren
aufgerollt und dann in Scheiben geschnitten. Dazu gabs Balsamicogemüse (mediterran: Zucchini, Auberginen, Paprika), abgerundet mit ein wenig Pesto.
Auch das Rinderfilet gabs mit Polenta, allerdings in ihrer cremigen Variante, dazu sautierte Pilze.
Ok, Kartoffeln köcheln auf dem Herd allein vor sich her, aber eine leckere Polenta ist in der gleichen Zeit fertig. Ist doch mal eine schmackhafte Variante von Fleisch, Gemüse, Stärkebeilage.
Das Wort "Stärkebeilage" verwende ich übrigens gern mit ironischem Augenzwinkern. Das erste Mal begegnete ich dieser Bezeichnung in der Mensa. Dort wurde sie immer verwendet, wenn klar war, dass der Reis oder die Nudeln nicht reichen würden und dann etwas anderes ins Studentenmahl wanderte. Damit die Studis nicht moserten, wenn nicht das auf dem Teller war, was auf der Speisekarte stand, wurde einfach der Oberbegriff verwendet. Stärkebeilage - das klang nach funktionaler, emotionsloser und geschmacksneutraler Nahrung. In der Mensa war es das. Ein Grund, warum ich schon damals für mich gekocht habe, statt mir den Studentenfraß anzutun...
3 Kommentare
*g* ich kenn das als "S?ttigungsbeilage". Auch ich bin bald zum Selberkochen ?bergegangen ;-)
Hier ist noch ein Polenta Fan :-) Und Saettigungsbeilage kenne ich mehr aus dem Osten ;-)
"S?ttigungsbeilage" - noch so ein sch?nes Unwort ;-)
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